Wie ich aus Versehen auf Susak ankam.

Um diese Erinnerungen aufzuschreiben, muss ich tief in meiner gedanklichen Ferngeprägtkiste graben. Lange ist es her, dass Susak aus Versehen mein Reiseziel wurde. Damals schulterte ich meinen Rucksack, flog nach Kroatien und durchquerte völlig „planlos“ das gesamte Land.

Ich buchte einen Flug nach Rijeka und mein Plan bestand lediglich daraus, am Rückreisetag in Dubrovnik abflugbereit zu sein. Den Weg vom Norden in den Süden überlies ich frei der Lust und Laune und so fand ich ganz wundervolle Ort.

Kroatien – weit mehr als 500 Inseln

Koatien lockte vor vielen Jahren auch meine Eltern an und sie verfielen dem Bann der steinigen Strände und dem glasklaren Wasser. Oft waren wir im schönen Baska auf der Insel Krk zu Gast und damals kannte ich diesen Ort und die Badebucht Plaža Bunculuka wie meine Westentasche.

Ich startete meine Reise in Rijeka und letztendlich betrat ich nur für den Abstecher zu den Plitvitcer Seen das Festland. Obwohl ich Bammel vor Schiffen habe, reiste ich per Boot und stieg letztendlich dort aus, wo mich zumeist unbekanntes Inselland erwartete.

Als ein Sandhügel am Horizont erschien, der herrlich verschlafen vor mir lag, entschied ich mich dazu von Board zu gehen. Ich wurde von einem besonderem Ort und von einem Mann mit Schubkarre in Empfang genommen.

Susak – für mich die schönste Fußgängerzone der Adria

Da Susak eine Fußgängerzone war, nahm sie mich auf ihre eigene, autofreie Art und Weise in Empfang. Der Herr mit der Schubkarre wusste, wohin er mich bringen musste, lud meinen Rucksack auf und organisierte mir ein Zimmer. Entspanntes Inselleben!

Das entspannte Dasein kam nicht überraschend, denn auf Susak lebten nur knapp 200 Einwohner und es gab nur eine einzige Siedlung. Diese teilte sich in das Oberdorf Gornje Selo und das Unterdorf Donje Selo auf. Die Ortsteile waren durch befestigte Fußgängerwege miteinander verbunden.

Genau diese Pfade und die unbefestigten Wege luden mich zum Entdecken der Schilfinsel ein. Dort in der Kvarner Bucht hatte ich einen kleinen Juwel entdeckt. Die Insel besteht aus einer Kalkplatte auf die viele Schichten von feinem, gelblichen Sand geweht wurden. Die Menschen pflanzten Schilf an, dessen Wurzeln nach Wasser suchend tief eindringen und so der Insel den nötigen Halt geben. Auf Streifzug zwischen den Schilfhügeln bummelte ich über sandige Wege, genoss großartige Aussichten und spazierte zwischen Weinstöcken hindurch.

Pfade, Weinberge und eine sandige Bucht

Susak ist einmalig und diese Ruhe und Abgeschiedenheit hat mich direkt nach Verlassen des Bootes in den Bann gezogen. Zwischen den Weinbergen inmitten der Einheimischen fühlte ich mich pudelwohl und mehr als willkommen. Während in Kroatien eigentlich die steinigen Stränden zum Baden einladen, fand ich auf Susak einen wunderschönen und ruhigen Sandstrand. Die Bucht Bok, umrandet von wilden Hügeln, verwöhnte mich mit türkisfarbenem Meer und feinem Sand.

Nur wenige Kroatienreisende fanden den Weg zu der kleinen Inseln in der Adria. Nur wenige Sonnenanbeter lagen dort mit mir an diesem wunderschönen weißen Strand. Wenn abends die wenigen Besucher auf ihren Booten den Heimweg antraten, dann spielte Susak ihren gesamten Charme aus… dann war ich zu Gast an einem eher unbekanntem Ort.