Ein Jurassic Park-Gefühl rund um Komodo

Islar Nubar? Natürlich nicht, denn wir waren ja in Indonesien. Hätte uns aber jemand auf der Bootsfahrt durch den Komodo Nationalpark gesagt, dass hier Jurassic Park gedreht wurde, unser Vorstellungsvermögen wäre sofort einverstanden gewesen. Nachdem wir in Labuan Bajo mit dem Boot gestartet waren, zogen unzählige Inseln an uns durch. Sie zeigten sich in verschiedenen Formen, präsentierten sich als spitzer Felsen oder als langgezogene, kurvige Formation. Sie waren fesselnd und regten die Gedanken und Vorstellungen nur so an. Die Vorfreude auf den Besuch der verschiedenen Inseln stieg, wir waren gespannt, was es alles zu entdecken gibt.

Rinca und die letzten Drachen der Erde

Während das Boot eine Welle nach der anderen überfuhr und wir staunend die Inselwelt betrachteten, kam die Insel Rinca in unser Blickfeld. Wenn Du hier vom Boot kletterst und den Weg über die Insel einschlägst, betrittst Du gefühlt eine andere Welt. Es ist brütendheiß und Rinca zeigt sich karg und von der Sonne gebräunt. Es ist die Heimat der letzten Drachen dieser Welt.

Die Komodowarane versteckten sich auch nicht lange und noch bevor wir die Häuser hinter uns ließen, erblickten wir eine Gruppe. Faul lagen sie herum und ersparten sich prinzipiell erst einmal jede Bewegung. Unsere Ranger, die vor und hinter uns liefen und jeweils einen langen Stock dabei hatten, versorgten uns mit den wichtigsten Informationen. Ungläubig starrten wir auf diese Tiere, die wirklich wie Dinosaurier und damit ganz unwirklich erschienen. Plötzlich erhob sich eine der Echsen und setzte sich in Bewegung. Sie züngelte, der dicke Bauch schleifte fast auf dem Boden und die Beine wurden über außen nach vorn gezogen. Es sah unbeholfen aus und dennoch erfuhren wir, dass sie begnadete Jäger, absolut tödlich und wenn notwendig auch sehr schnell sein können. Uns schupperte es und wir zogen nach eingehender Betrachtung langsam weiter. Unser Rundgang über die Insel war informativ und dieser Ort defintiv einzigartig. Die außergewöhnlichen Echsen gibt es immerhin nur auf Rinca und der Nachbarinsel Komodo, der sie auch ihren Namen weitergegeben haben.

Gefühlt auf dem Rückgrat eines Dinos

Unser Boot ankerte nach dem Rincabesuch in Landnähe, aber auf dem offenen Meer. Wir wurden sanft in den Schlaf geschaukelt und lagen direkt unter der Milchstraße. Ohne jegliche Liftquelle in der Umgebung, sah der Himmel atemberaubend aus. Mit den ersten Sonnenstrahlen erwachte auch das Leben auf dem Boot und nachdem der Motor wieder lautstark tuckerte, nahme wir direkt Kurs auf Pulau Padar.

Wir kletterten vom Boot auf einen Steg und nahmen direkt die Stufen ins Visier. Hoch hinaus wollten wir, denn auf diese Aussicht freuten wir uns bereits von daheim aus. Während wir so Stufe um Stufe nahmen und später Schritt um Schritt mehr Höhe machten, wurde uns bereits diese wunderschöne Umgebung bewusst. Hin und wieder stoppten wir zum Duschschnaufen, schauten links und rechts herab und natürlich auch zurück zum Boot. Wahnsinn!

Als wir oben ankamen legte sich Pulau Padar, gewellt wie das Rückgrat eines Dinos vor uns ab und beeindruckte uns tief! Sie zeigte uns wundervolle Strände, die allein farblich unterschiedlicher nicht sein konnten. Sie ragte hinauf und fiel gleich danach wieder tief ab, weckte unseren Entdeckergeist und ließ uns staunen. Wir suchten uns einen Felsen, setzten uns und schauten immer wieder an den Hügeln entlang.

Kanawa – kleine Inselperle

Nachdem wir den Dinorücken verlassen hatten und wieder auf dem Boot saßen, begaben wir uns auf den Weg zur kleinen Insel Kanawa. Bevor wir dieses einzigartige Inselchen besuchten, legten wir auf offener See einen Stopp ein. Die Locals standen am Bug und beobachteten das Wasser. Plötzlich riefen sie aufgeregt – Mantarochen waren in Sicht. So schnell konnte ich gar nicht gucken, da stürzte Andrej sich mit seiner Tauscherbrille und dem Schnorchel von Board. Freudestrahlend kam er zurück, voller Begeisterung für die sanften Riesen, die groß wie Leintücher im Wasser ihre Bahnen zogen.

Pulau Kanawa, ein Kegel umgeben von einem Riff, nahm uns mit einem langen Steg in Empfang. So schlenderten wir darauf dieser kleinen Inselperle mit ihren weißen, schönen Strand entgegen. Wir bogen direkt hinter dem Steg nach links ab und gingen am einsamen Strand entlang. Ein Wrack, eine schöne Aussicht auf das Meer und den Steg und unsere Füßen steckten im Sand. Es war friedlich und definitiv ein Genießermoment. Wir entschieden uns die Zeit am Strand und im Wasser zu verbringen. Relaxen und die Unterwasserwelt bestaunen, ein Spaziergang am Strand und damit die Erinnerung an diesen besonderen Ort ganz in Ruhe konservieren.

Komodo Nationalpark füllt die Taschen mit Erinnerungen

Der Komodo Nationalpark verbirgt viele wunderschöne Ort und Besonderheiten. Wir haben die Zeit dort in vollen Zügen genossen und unsere Taschen mit vielen kleinen Erinnerungen vollgestopft. Am Pink Beach haben wir das leichte Rosé durch unsere Finger laufen lassen und eine ausgezeichnete Unterwasserwelt gesehen. Züngelnde Echsen haben einen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen und werden zu recht als letzte Drachen der Welt bezeichnet. Eine ausergewöhnliche Inselwelt, ein leuchtender Sternenhimmel bei Nacht und so viel zu entdecken.

Komodo Nationalpark ist defintiv ein Muss für Entdecker.